Methoden

Die Analytische Psychologie verwendet keine standardisierten Methoden, da die Identifikation mit einer Therapieschule nicht das primäre Anliegen ist. Der Hintergrund dieser Sichtweise liegt darin, dass man in der Analytischen Psychologie nicht von einer optimalen Methode des Verhaltens und des Erlebens eines Menschen ausgeht. Was für die jeweilige Person optimal ist, wird im gemeinsamen therapeutischen Prozess erarbeitet. Die therapeutische Beziehung bietet einen Raum des Schutzes und des Vertrauens, die im analytischen Prozess in erster Linie über das Gespräch und unbewusste Prozesse wie Übertragung und Gegenübertragung verläuft. Die analytische Herangehensweise geht jedoch davon aus, dass die Sprache in der Bewusstheit ihren Raum und ihre Berechtigung hat, dort wo die Unbewusstheit beginnt, jedoch andere Mechanismen der Verständigung und des Verständnisses gemeinsam kennen gelernt werden können.

Im analytisch orientierten therapeutischen Prozess wird angenommen, dass der größte Teil der therapeutischen Arbeit und der Veränderung nicht in therapeutischen Gespräch passiert. Die Gespräche dienen zur Unterstützung der Selbstregulationsfähigkeit der Psyche, ihren Dienst zu tun. Dies vollzieht sich in einem fortwährenden Austausch zwischen Bewusstem und Unbewussten.

Die Analytische Psychologie unterstützt diese Arbeit am selbstregulativen Prozess, der Verständigung zwischen dem Ich und dem Selbst, sowie zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten durch zahlreiche kreative Herangehensweisen, wie:

Therapeuthisches Malen, Sandspiel und Musiktherapie werden von mir nicht angeboten, jedoch sehr gerne in Zusammenarbeit mit anderen Therapien unterstützt.

Therapeutische Beziehung

Das differenzierte und sublime Verständnis der therapeutischen Beziehung und des therapeutischen Prozesses ist einer der großen Herausstellungsmerkmale analytisch orientierter therapeutischer Fachrichtungen, die Beziehung als einen psychodynamischen Prozess betrachten, mit einem über jahrzehnte aufgebautem fundiertem theoretischen Gebäude. Diese theoretische Voraussetzung kann auch als großes Unterscheidungsmerkmal im Gegensatz zu nicht analytisch orientierten therapeutischen Schulen gesehen werden.

Psychodynamisch orientierte Therapeuten werden in ihrer Ausbildung einer fundierten fachlichen wie persönlichen Auseinandersetzung in therapeutischer Beziehungsarbeit unterzogen. In den analytischen Schulen unterzieht man sich selbst einer eigenen langjährigen Lehranalyse. Erst diese Spezialisierung auf psychodynamische Prozesse in Beziehung ermöglicht eine gewinnbringende Anwendung jeglicher therapeutischer Methode.

Für Jungianer ist Psychotherapie das Arbeiten an der therapeutischen Beziehung, an der das schrittweise Erkennen, die behutsame Veränderung, die Wandlung, das „Immer wieder neu beginnen Können“ erprobt wird.

Ängste und Konflikte überwinden und als Ressource nutzbar machen

In meiner psychotherapeutischen Arbeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ängste und Konflikte angesehen werden wollen. Das schafft die Möglichkeit, diese Anteile von sich selbst kennenzulernen und in stützende und schützende Ressourcen des eigenen Charakters zu verwandeln.
Bilder © bei Bianca Bernabé – www.bernabe.studio

Analytisches Arbeiten im Hier und Jetzt

In der Analytischen Psychologie nach C.G. Jung wird nur in der Komplextheorie eine Bedingtheit durch Vergangenes vorausgesetzt. Jungianer gehen viel mehr als Vertreter anderer analytischen Fachrichtungen von der Bedeutung des „Hier und Jetzt“ für das Erkennen und die Bearbeitung von Störungen und Krankheitsbildern aus. Darum wird im therapeutischen Prozess nicht vorausgesetzt, dass die Wirksamkeit der Behandlung nur mit der „Aufarbeitung“ des Vergangenen hervorgerufen wird.

"Jeder Psychotherapeut hat nicht nur eine Methode, er selber ist sie."

– C.G. Jung, GW Bd. 16, § 198